Wie werden urbane Grünflächen im Jahre 2030 aussehen? Welchen Herausforderungen muss sich die kommerzielle Garten- und Landschaftspflege in den kommenden Jahren stellen? Bieten aktuelle Technologien – allen voran die Robotertechnik - Potenzial für die Grünflächenpflege von morgen?

Mit diesen Fragen beschäftigten sich rund 100 Profis aus dem Garten- und Landschaftsbau beim 3. Silent City Kongress in Schottland. Die Stadt Edinburgh lud gemeinsam mit Husqvarna Vertreter aus Praxis, Forschung und Medien ein, die Möglichkeiten und Grenzen neuer Technologien für die urbane Grünflächenpflege zu diskutieren.

Neben Themen wie künstlicher Intelligenz und CO2 Fußabdruck widmete sich der erste Kongresstag von Silent City 3 hauptsächlich dem Einsatz von Robotern für die Pflege öffentlicher urbaner Grünflächen. Die drei Städte Edinburgh (UK), Aalborg (Dänemark) und Almere (Niederlande) berichteten von ihren Erfahrungen während eines Mähroboter-Tests in der Saison 2017. Auf verschiedenen Flächen, darunter ein Friedhof, eine Schule sowie ein öffentlicher Park, setzten die Städte Husqvarna Automower zur Rasenpflege ein – mit durchweg positiven Ergebnissen. Auszüge aus dem Nachbericht des Pilotprojekts finden Sie am Ende der Meldung.

Aufbauend auf diese Ergebnisse präsentierte Husqvarna ein Designkonzept für ein urbanes Mähroboter-System im Jahre 2030. Das Designkonzept SOLEA bedient sich der aktuellsten verfügbaren Technik und besteht aus einem Verbund von verschiedenen Sensoren und autonom mähenden Robotern, gesteuert und transportiert durch Drohnen. Diese sammeln zudem Informationen über den Zustand des Parks – z. B. Feuchtigkeit, Luftqualität, etc. SOLEA beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Bereich des Mähens, sondern soll die Grünpfleger von morgen in vielen weiteren Bereichen unterstützten, damit diese Ihre Kenntnisse für anspruchsvollere Aufgaben einsetzen können. SOLEA ist eine Designstudie, eine Produktion des Systems ist aktuell nicht geplant.

GRUNDLAGE: FUTURE URBAN PARKS
Auf Grundlage des „Future Urban Parks Report“ geht Husqvarna davon aus, dass Parks im städtischen Bereich trotz des hohen Wettbewerbs um Flächen künftig zunehmen, aber gleichzeitig komplexer werden – z. B. als Dachgärten oder kleine separate Grünflächen. Dementsprechend werden wirtschaftliche Lösungen für die Pflege solch dezentraler Flächen gefragt sein. Hier setzt SOLEA mit einem innovativen Konzept an. 

„Husqvarna SOLEA demonstriert unser Engagement, neue Möglichkeiten zu erforschen, mit denen Städte grüner werden können und mit denen Landschaftsgestalter Zeit für anspruchsvolle Arbeiten freimachen können“, sagt Pavel Hajman, Präsident der Husqvarna Division. „Seit über 20 Jahren treiben wir die Entwicklung von Mährobotern voran und wir prognostizieren, dass diese in einigen Jahren einen festen Platz in den Teams der professionellen Landschaftspflege haben werden.“

WIE FUNKTIONIERT HUSQVARNA SOLEA?
Das Husqvarna SOLEA-Konzept steht für rasche, autonome Rasenpflege rund um die Uhr, bei der Parkbesucher kaum gestört werden. Während des Betriebs sammelt das System Daten und Informationen in Echtzeit und wertet diese unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz aus. Grünflächenpfleger erhalten so ganzheitliche Informationen über den aktuellen Zustand des Parks und wissen, wann und wo ihr Eingreifen nötig ist.

Das SOLEA-System besteht aus fünf Bestandteilen: einer Scout-Drohne, mehreren fest installierten Sensoren (z. B.an Bäumen), einer Transportdrohne, neun Luftkissen-Mährobotern und einer KI-Cloud (KI = Künstliche Intelligenz).

  • Die Transportdrohne bringt die neun Luftkissen-Mähroboter und die kleinere Scout-Drohne an ihren Einsatzort. Auch das Erreichen von Dachgärten oder kleinerer Parks inmitten belebter Straßen und Fußgängerzonen ist somit kein Problem. Die KI-Cloud errechnet dafür die ideale Route für die zu pflegenden Grünflächen, unterwegs orientiert sich die Transportdrohne mittels GPS. Als Energiequelle kommt Solarenergie zum Einsatz, die die Transportdrohne während des Flugs zudem zum Aufladen von Mährobotern und Scout verwendet.

  • Die neun Mähroboter arbeiten im Verbund oder einzeln und schweben per Luftkissen-Technologie je nach Einstellung 3-5 cm über dem Boden. Für den Auftrieb ist in der Mitte der Roboter ein Ventilator verbaut. Durch zusätzliche kleine Ventilatoren an den Ecken steuern die Roboter wendig und präzise. Während der Arbeit kommunizieren sie kontinuierlich untereinander und mit der Scout-Drohne, um etwaige Veränderungen in der Umgebung sofort berücksichtigen zu können.

  • Die Scout-Drohne verfügt über Sensoren zur Untersuchung der Umgebung. Diese Informationen werden zur Auswertung an die KI-Cloud des Systems gesendet, z. B. zur Ermittlung der Arbeitszeit der Mähroboter oder falls ein Eingreifen der Landschaftspfleger erforderlich ist. Zudem beobachtet die Scout-Drohne die arbeitenden Mähroboter kontinuierlich aus der Vogelperspektive, um sie unmittelbar über Hindernisse und andere Veränderungen im Park zu informieren.

  • Fest installierte Sensoren sammeln zusätzlich Daten über den Park, die der KI-Cloud durch Langzeit-Daten eine ganzheitliche Betrachtung des Zustands des Parks ermöglichen.

  • Die KI-Cloud interpretiert unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz (KI) die gesammelten Daten, steuert den Mähvorgang und schätzt den Zeit- und Ressourcen-Aufwand für die Fertigstellung der Aufgaben ab. Nach dem Mähvorgang dokumentieren die in die Cloud hochgeladenen Daten außerdem die geleistete Arbeit und den aktuellen Zustand des Parks.

PRODUKTSPEZIFIKATIONEN
Der Name SOLEA stammt vom lateinischen Begriff für „Seezunge“, einem Plattfisch, der mit minimalem Energieaufwand leicht über dem Meeresboden schwebt. Ähnlich schweben auch die neun akkubetriebenen Mähroboter, das Herzstück von SOLEA, bei der Rasenpflege über die Grünfläche. 

Jeder der Roboter ist mit 20 kleinen, schwenkbaren und diamantbeschichteten Klingen ausgestattet, die jeweils eine Schnittbreite von 34 cm und eine Gesamtschnittbreite von 306 cm (9 x 34 cm) erreichen. Da die Roboter schweben, können sie rasch und ohne tiefe Schnitte mähen. Bei maximaler Drehzahl können sie gemeinsam eine Fläche von circa 10.000 m² in acht Minuten mähen (3 m²/Sekunde).

Aus Sicherheitsgründen ist jeder Roboter mit Sensoren für die Erkennung von Hindernissen ausgestattet. Feuchtigkeits- und Nährstoffsensoren überwachen den Zustand des Rasens. Die Mähroboter laden sich über die Solarmembranbeschichtung auf der Oberseite und zwischen den Aufgaben mit Hilfe der Transportdrohne auf.

Die autonome Transportdrohne ist aus einer ultraleichten Kohlefaserstruktur gefertigt. Sie hat einen Durchmesser von 150 cm und eine Höhe von 80 cm. Die Oberseite der Transportdrohne ist mit einer Solarzellenmembran für die schnelle tägliche Aufladung per Induktion an der Basisstation beschichtet.

MÄHROBOTER-EINSATZ AUF ÖFFENTLICHEN GRÜNFLÄCHEN: ERGEBNISSE DES PILOTPROJEKTS
In drei Städten, Edinburgh in UK, Aalborg in Dänemark und Almere in den Niederlanden, liefen in der vergangenen Mähsaison während eines Pilotprojekts Husqvarna Mähroboter auf verschiedenen Flächen, darunter ein Friedhof, eine Schule sowie ein öffentlicher Park. Zusammengefasst kamen die Testteilnehmer zu folgenden Ergebnissen:

Bedenken bezüglich Vandalismus und Diebstahl zerstreut
Eine der größten Bedenken der Teilnehmer vor Projektstart war die Angst vor Vandalismus und Diebstahl. Diese Bedenken bestätigten sich nicht, wie auch Gareth Edwards, Teamleiter des Bereichs Friedhöfe in Edinburgh, erklärt: „Ich bin erstaunt, wie gut alles geklappt hat. Zu Beginn des Projekts war ich zwar optimistisch – auch gegenüber dem Potenzial der Mähroboter - hatte aber auch Bedenken, ob sie den Aufgaben gewachsen wären und ob sie beschädigt oder gestohlen würden. Ich war sehr überrascht, wie wenig Störungen auftraten und welchen hohen Standard sie erreichten.“

Verbesserung des Rasenbilds und der Wirtschaftlichkeit
Auch andere Teilnehmer stellten fest, dass der Einsatz der Mähroboter das Rasenbild der gemähten Flächen bei gleichzeitig wirtschaftlichen Mähkosten verbesserte. „Ich […] bin beeindruckt von der Qualität des Grasschnittes“, erklärt Gareth Edwards. Hier kam den Automower Mährobotern auch ihr geringes Gewicht zu Gute, wodurch die Verdichtung der Grünflächen reduziert wurde.

Mehr Zeit für anspruchsvolle Pflegetätigkeiten und Schonung der Mitarbeiter
Qualifizierte Mitarbeiter konnten sich durch den Einsatz von Mährobotern auf andere anspruchsvolle Tätigkeitsfelder konzentrieren. So stellte Jorn Juul, Operational Manager im dänischen Aalborg fest: „Automower sparen Zeit, in der meine Mitarbeiter andere Dinge erledigen können.“Gleichzeitig reduzierte der Mähroboter-Einsatz nach Meinung der meisten Teilnehmer die Belastung und Verletzungsgefahr von Mitarbeitern. Ähnliches galt für Sachbeschädigungen durch Steinschlag: „Mit traditionellen Rasenmähern traten regelmäßig Beschädigungen durch herumfliegende Dingen an Autos und Fenstern auf,“ erläutert Mari Rujis, Manager Grünflächen in Almere.

Insgesamt zogen die Teilnehmer des Pilotprojekts ein positives Fazit des Mähroboter-Tests auf öffentlichen Grünflächen. Den besonderen Anforderungen, die durch das Projekt offensichtlich wurden, entspricht Husqvarna ab 2018 mit den neuen Automower Profi-Mährobotern der 500er-Serie, die speziell für öffentliche Rasenflächen angepasst wurden.

Quelle: http://www.husqvarna.com/de

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