Michael Theurer, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie Landesvorsitzender der FDP Baden-Württemberg, besuchte gemeinsam mit Prof. Dr. Stephan Seiter, Mitglied des Bundestags für den Wahlkreis Waiblingen, das Familienunternehmen STIHL am 4. November. Hans Peter Stihl, Ehrenvorsitzender des STIHL Beirats und Aufsichtsrats, Gesellschafter Dr. Rüdiger Stihl und der Vorstandsvorsitzende Michael Traub empfingen die Gäste im STIHL Werk 2 in Waiblingen-Neustadt zu einem Austausch. Diskutiert wurde der dringende Ausbau der Infrastruktur für die Standortsicherung der Wirtschaft in der Region Stuttgart. Außerdem stand die Vorstellung der Transformation von Antriebstechnologien bei STIHL auf dem Programm.

Gesellschafter Dr. Rüdiger Stihl stellte die Infrastruktur-Initiative „Landschaftsmodell Nord-Ost-Ring“ vor. Der Zusammenschluss namhafter Unternehmen aus der Region setzt sich für eine leistungsfähige Straßenverbindung zwischen dem Landkreis Ludwigsburg und Rems-Murr-Kreis ein – zum Schutz der letzten wertvollen zusammenhängenden Landschaftsflächen im Nordosten Stuttgarts als Tunnelvariante unter der Erde. „Unser Konzept ist mehr als nur ein Tunnel, denn wir schaffen eine Versöhnung von Ökologie und Ökonomie. Die lästigen Staus, mit denen wir uns derzeit in der Region quälen müssen, frustrieren nicht nur täglich die vielen Beschäftigten auf ihrem Arbeitsweg und machen die Transportzeiten für Waren unkalkulierbar, sondern belasten auch die Anwohnenden mit unnötig Lärm, Abgasen und Feinstaub“, so Dr. Rüdiger Stihl. Hans Peter Stihl erklärte: „Zur Sicherung und Stärkung unseres Wirtschaftsstandorts Stuttgart brauchen wir bedarfsgerechte und zuverlässige Verkehrswege. Wir müssen unsere Region zukunftsfähig machen, Arbeitsplätze sichern und die hohe Lebensqualität der Menschen erhalten.“

Michael Theurer würdigte das Engagement der an der Initiative beteiligten Unternehmen und die bereits detailliert ausgearbeitete Machbarkeitsstudie: „Über eine bessere Anbindung von Stuttgarts Nordosten wird in der Raumschaft schon seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Unbezweifelbar ist der Nord-Ost-Ring Teil des Bundesverkehrswegeplans. Aber eine allseits akzeptierte Lösung fehlt nach wie vor. Ich wünsche mir, dass die baden-württembergische Landesregierung ihr damit einhergehendes Planungsrecht in Anspruch nimmt, um für eine in der Raumschaft akzeptierte Lösung der Verkehrsprobleme zu sorgen.“

Das Land müsse den ersten Schritt tun: Zu prüfen sei im Rahmen einer Planung auch das Potential, Straße und Schiene besser miteinander zu verzahnen und mehr Waren per Bahn zu transportieren: „Die Argumentation, dass Anwohnende nicht mehr vom LKW-Verkehr gestört werden, ist erwägenswert. Ab dem Güterbahnhof Kornwestheim, bei dem ohnehin eine Kapazitätserweiterung ansteht, könnten die Waren dann für die Langstrecke auf die Schiene gebracht werden“, nahm Staatssekretär Theurer als Information aus der Präsentation mit.

Am Austausch nahm ebenso der Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Karl Stahr vom Institut für Bodenkunde und Standortslehre der Universität Hohenheim teil, der die Grundsätze der sogenannten „Bodenkundlichen Baubegleitung“ präsentierte. „Mit Anwendung der Bodenkundlichen Baubegleitung kann beim Bau des Landschaftsmodells Nord-Ost-Ring der Schutz der Böden auf dem Schmidener Feld und dem Langen Feld gewährleistet werden – vor, während und nach Baumaßnahme. So gelingt es, die dortige, sehr gute Bodenqualität dieser landwirtschaftlich genutzten Flächen zu erhalten“, erläuterte Prof. Dr. Stahr. Erfolgreiche Anwendung findet die Bodenkundliche Baubegleitung bereits seit vielen Jahren in der Schweiz. Stellenweise sei sogar festzustellen, dass die Bodenqualität über den vorherigen Grundzustand hinaus verbessert werden konnte.

TRANSFORMATION DER ANTRIEBSTECHNOLOGIEN UND KLIMANEUTRALE KRAFTSTOFFE

Der STIHL Vorstandsvorsitzende Michael Traub gab Einblicke in die Entwicklungsarbeit im unternehmenseigenen Forschungszentrum: „Die Priorität von STIHL liegt bei der weiteren Professionalisierung und Erweiterung unseres Akkuprodukt-Portfolios, um die Treibhausgas-Emissionen weiter zu reduzieren. Dennoch optimieren wir auch weiterhin unsere Produkte mit Verbrennungsmotor, da die heutigen Akkutechnologien noch nicht ideal für alle Anwendungen geeignet sind.“

Um den Einsatz von Verbrennern nachhaltiger zu gestalten, arbeitet STIHL an der Entwicklung klimaneutraler Kraftstoffe. Michael Traub sagte bei der Vorstellung des neuen Kraftstoffs MotoMix ECO, der zu 10 Prozent aus Rohstoffen regenerativer Quellen besteht: „Mit aus Biomasse hergestellten Kraftstoffen kann der ökologische Fußabdruck unserer STIHL Benzinprodukte über die gesamte Produkt-Lebensdauer verbessert und mit den Akkuprodukten vergleichbarer gemacht werden. Der MotoMix ECO sorgt nicht nur mit seinem regenerativen Anteil für eine nachhaltigere Produktnutzung, sondern ermöglicht auch für einen um mindestens 8 Prozent geringeren CO2-Ausstoß – bei gleicher Leistung und Produktlebensdauer“, erklärte Traub.

Die Entwicklungsarbeit von STIHL im Bereich klimaneutraler Kraftstoffe stieß bei den Gästen auf großes Interesse: „Familienunternehmen wie STIHL sind erfolgreiche Treiber für Innovation und Transformation. Die politischen Rahmenbedingungen müssen deshalb so ausgestaltet werden, dass neue und nachhaltige Lösungen technologieoffen entwickelt werden können“, sagte MdB Prof. Dr. Stephan Seiter. „Das Ziel muss sein, die große Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen in Baden-Württemberg und in Deutschland weiter zu stärken, um unsere international führende Rolle behaupten zu können“, so Seiter weiter. 

Quelle: STIHL

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